Zum 30. Todestag von Vic Abens

Gedenken an einen der populärsten Bürgermeister von Vianden

“Bienvenu au clan des retraités”, lautete das Telegramm der Landesmutter, Grossherzogin Charlotte, als Vic Abens, als einer der populärsten Bürgermeister nach 36 Jahren Abschied nahm von der lokalpolitischen Bühne

Als ältestes Kind einer 5-köpfigen Arbeiterfamilie verbrachte, der am 16. Oktober 1912 geborene Vic Abens , seine Kindheit in der historischen Ecke um das ‚Kluuster‘ wo er die ersten, sich im Laufe der Jahre immer weiter vertiefenden Wurzeln in die Viandener Geschichte schlug. Einige Jahre ‚Kolléisch‘ in Diekirch wurden zum Luxus für seine Familie mit dem kargen Einkommen jener Zeit und der junge Vic Abens trat als Schreiber in die Dienste der Diekircher Anwaltskanzei Greisch.

Damals schon war Vic Abens auf dem lokalen Vereinsplan aktiv, gehörte er doch in den 30er Jahren zu den Gründungsmitgliedern der Viandener Scoutstruppe.

Kaum 28jährig wurde Vic Abens vom Einfall der Nazitruppen und den damit verbundenen Kriegswirren überrascht. Ohne Kompromiss fand man ihn seit den ersten Stunden in den Reihen der Resistenz, wobei auch 1 ½ Jahre Konzentrationslager seinen Willen und seine Bereitschaft nicht brechen konnten, …für die Befreiung des Landes Opfer zu bringen. Nach dem letzten Aufbäumen des Dritten Reiches mit der Rundstedtoffensive und dem nachfolgenden definitiven Zusammenbruches von Hitlerdeutschland, wurde der 33jährige erster Nachkriegsbürgermeister Viandens. Ihm gelang der mustergültige Wiederaufbau des zu 49% zerstörten Burgstädtchen.

Seine joviale und sympathische Art war es dann auch, die ihm auf Anhieb in demselben Jahr noch den Weg ins Parlament ebnete. Als besten Beweis seiner landesweiten Popularität und Beliebtheit sind die Wahlen zum Europaparlament anzuführen, bei welchen er von der gesamten Landesbevölkerung regelrecht in dieses hohe Haus plebiszitiert wurde.

Als er sich, nach 36 Jahren von der lokal-und landespolitischen Bühne zurückzog, hinterlieβ er eine Stadt, die zu den schönsten historischen Stätten zählt und über eine einmalige touristische Infrastruktur verfügt. Aber die Amtszeit des Bürgermeisters war nicht nur Honigschlecken, sondern es steckte knochenharte Arbeit dahinter. So wurden unter seiner Regentschaft wichtige Projekte wie die Ourtalsperre realisiert, neue Industrien wurden implantiert, die notwendige Infrastruktur wurde geschaffen. Groβen Wert legte er auf die Wahrung des architektonischen Patrimoniums. Erinnern wir an die Empfehlung an die Regierung, das Viandener Schloss zu übernehmen und es in seiner alten Pracht instandzusetzen, woran er bis zu seinem Tode maβgeblich impliziert war als Präsident der Viandener Schlossfreunde.

„An der Wiss bléien all miiglich Zorte Bloumen. Sie stuusse mat hire Keepercher widderenän a pëspere sech eepes zou. Am Hannergrond d’Schlooss, Haiser duckelen sech ronderëm wi Schippelcher ronderëm hir Kluck. E richtigt Fuarwespill. De Bommenzinnes kuckt nodinklich a verdrämt – Veinen ass e Gedicht, en Harmonie, än änzig Melodie, än Musik.“…

Wie könnte man die Liebe zu seinem Heimatstädtchen besser ausdrücken?

Gaby

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