Anlass für die Gründung einer Marianischen Männer-und Jünglingskongregation, die Sodalität, waren schwere Unwetter, die 1736 Vianden und Umgebung verwüsteten. Auf Anregung der Trinitarier, suchten die Viandener in ihrer Not in der Gottesmutter eine besondere Beschützerin und erwählten sie zu ihrer Patronin.
1738 wurde die Marianische Sodalität von Vianden von Papst Clemens XII unter dem Titel ‚Himmelfahrt Mariae‘ bestätigt.
Formal bestand die Sodalität aus 2 Abteilungen, der Männersodalität und der Jünglingssodalität, deren Vorstand sich zur Hälfte aus Männern und zur Hälfte aus Jungsodalen zusammensetzte.
145 Jahre lang war Mariä Himmelfahrt das Titularfest der Bruderschaft. Durch ein Dekret der Congregatio sacrarum von 1881 wurde die Sodalität ermächtigt, das Fest auf Mariä Lichtmeβ (2. Februar) zu verlegen, dies weil im August viele Mitglieder als fahrende, musizierende Tüncher (Veiner Wéisserten) unterwegs waren und das Fest nicht ständig ohne diese Mitglieder gefeiert werden konnte.
Die Verlegung des Hauptfestes wurde genutzt um gleichzeitig, mit arger Verspätung, das übergangene Jahrhundertjubiläum zu feiern. Das Luxemburger Sonntagsblatt berichtete damals unter anderem: „Es ging einem durch Mark und Bein, wenn die alten Muttergotteslieder der Sodalen, die unsere Urahnen vor 145 Jahren schon gesungen haben, durch die Hallen der Trinitarierkirche brausten. Unter Glockengeläute und Böllerschüssen ging ein festlicher Umzug durch die Straβen von Vianden. Unter den rauschenden Klängen der städtischen Musik brauste, aus tausend Kehlen, das eigens zu dem Zweck von Dechant Johann Adehm verfasste Festlied, dessen Weise wie ein elektrischer Funke in die leicht zündbaren Herzen fiel“
“Die Söhne von Vianden, schier sind es hundert Jahr
In Andacht fromm umstanden, Mariä Weihaltar
Die Jungfrau, die geboren, den Heiland, Gottes Sohn
Zur Herrin sie erkoren, vor ihrem Gnadenthron”
Formal bestand die Sodalität aus 2 Abteilungen, der Männersodalität und der Jünglingssodalität, deren Vorstand sich zur Hälfte aus Männern und zur Hälfte aus Jungsodalen zusammensetzte.
Heute ist jedoch die altehrwürdige Sodalität, welche die kirchenstürmerische Revolutionszeit ungeschwächt überstanden hat und bis 1934 ein reges Sodalitätsleben führte, aus der religiösen Gleichgültigkeit unserer Zeit heraus dazu verurteilt nur noch ein rein formales Dasein zu führen, schreibt P.Bassing 1983 in ‚Vianden in seinen Kirchen, Kapellen und sakralen Kunstschätzen‘.
In den siebziger Jahren erweckte unser heutiger Kardinal und Erzbischof Jean-Claude Hollerich als engagierter Jugendlicher, mit erstaunlichem Anfangsschwung, die Jungsodalenbewegung.
Dank der Initiative von Dechant Patrick Hubert auch jungen Mädchen die Aufnahme in den Verein zu ermöglichen, gehören die Jungsodalen/innen zum festen Bestandteil des Viandener Vereinslebens.
Fast jährlich werden am Sonntag vor oder am Sonntag nach Mariä Lichtmess neue Mitglieder anlässlich des Hochamtes aufgenommen.
Der Tradition treu bleibend, feierten die Viandener Jungsodalen/innen am vergangenen Sonntag, 2 Tage vor Mariä Lichtmess, ihren Sodalentag.
Corona bedingt begrenzte sich die diesjährige Feier jedoch auf die Teilnahme an der Sonntagsmesse. Das gemeinsame, gesellige Zusammensein mit Essen und Kegelspiel fiel, hoffentlich einmalig, der Pandemie zum Opfer.
(Gaby Heger in mywort)